17. Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz
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Zum zweiten Mal infolge musste pandemiebedingt die Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz der Feuerwehrinspektion Bad Kötzting (AG-GU) online durchgeführt werden.
Seit einigen Jahren findet diese Versammlung immer am ersten Freitagabend nach dem Dreikönigstag statt. Neben etwas mehr als 35 Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft konnte der Leiter der Arbeitsgemeinschaft, Bernhard Hatzinger, auch Kreisbrandrat Michael Stahl, Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer, die Kreisbrandmeister Alexander Beier, Florian Heigl, Konrad Kellner, Thomas Raab, Christian Scheuer, den Leiter der UG-ÖEL ,Ehrenkreisbrandmeister Sepp Pritzl, sowie den Fachberater Chemie, Dr. Thomas Scheubeck, begrüßen.
Zunächst blickte Hatzinger auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres zurück. Schon vor einem Jahr musste die Vollversammlung erstmals online abgehalten werden, mit geringfügig größerer Beteiligung. Trotz der Pandemie und deren Einschränkungen konnten doch einige Aktivitäten durchgeführt werden. Hatzinger zählte hier die Webinare zu den Themen „Gefahrgut-Grundlagen und Einsatzstellenhygiene“, „Biogasanlagen“, „Einsatztaktik Gefahrgut“ und Messtechnik“ auf. Im Sommer und Frühherbst waren auch einige Präsenzschulungen möglich. Dies waren Taktikschulungen für Gruppenführer zum Thema „Gefahrgut“ für jeden der drei KBM-Bereiche sowie ein Abschnitt „Gefahrgut-Grundlagen“ im Rahmen einer Schulungsmaßnahme für Führungskräfte von Feuerwehren, die mit Tragkraftspritzenfahrzeugen ausgerüstet sind. Aus den einzelnen Feuerwehren wurden kaum Aktivitäten aus diesem Bereich gemeldet, was ebenfalls der Pandemie geschuldet sein dürfte. Die wenigen Übungstermine, die im Sommer und Frühherbst möglich waren, wurden zumeist für die Basismaßnahmen genutzt. Auch ist es sehr schwierig beim Einsatz von Chemieschutzanzugträgern die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Die Feuerwehr Arrach schaffte es im September an zwei Terminen Einsätze unter Chemikalienschutzanzug im kleinen Rahmen zu üben. Das Einsatzgeschehen weist im Wesentlichen das Setzen von Ölsperren nach Fahrzeugbränden und Verkehrsunfällen auf. Hatzinger betonte in diesem Zusammenhang, dass es sich dabei aber um wichtige und wertvolle Umweltschutzmaßnahmen handelt. Bach- und Flussläufe werden dadurch vor Verschmutzung geschützt, Tier- vor allem Fischbestände könnten häufig vor Schaden bewahrt werden. Gewässerschutzplan und die flächendeckende einheitliche Ausstattung mit Ölsperren und Ölsorbentmaterial haben sich erneut bewährt. Hatzinger ging auch auf die überregionale Katastrophenhilfe nach dem Hochwasser im Ahrtal ein. Hier war zwar nicht die Arbeitsgemeinschaft als solche gefordert. Im Rahmen der Hilfeleistungskontingente waren aber eine Vielzahl von Mitgliedern tätig, die auch hier ihr Wissen im Bereich Umweltschutz mit einbringen konnten. An neuen Gerätschaften in den Feuerwehren konnte Hatzinger eine Ersatzbeschaffung des Prüfröhrchensatzes aufgrund des erreichten Verfallsdatums bei der FF Arrach sowie die Aufrüstung von Mehrgasmessgeräten bei den Feuerwehren Bad Kötzting und Lam um einen Messsensor für Blausäure benennen. Dies erfolgte im Rahmen eines landkreisweiten Konzeptes zur einheitlichen Ausstattung der Messgeräte an den Drehleiterstandorten. Die FF Miltach ersetzt zwei ältere Faltbehälter durch einen neuen mineralölbeständigen Faltbehälter mit 5000 Liter Fassungsvermögen. Hatzinger selbst konnte im September an einem Seminar über Tankfahrzeugtechnik und –bergung bei einem Hersteller von Tankfahrzeugen in Straubing teilnehmen. Er berichtete von einigen interessanten Details, die bei solchen Einsätzen hilfreich sein können.
Der Ausblick auf das Jahr 2022 ist nach wie vor von Unsicherheiten geprägt. Dennoch sind einige Aktivitäten geplant, die ggf. an aktuelle Entwicklungen angepasst werden müssen. So soll von März bis Mai ein Lehrgang „Gefährliche Stoffe und Güter – Technik“ stattfinden, der bereits um ein Jahr verschoben worden war. Eventuell ist im Rahmen dieses Lehrgangs auch ein Aktionstag bei der Werkfeuerwehr im Industriepark Burgkirchen-Gendorf möglich. Im Januar und Februar ist ein dreiteiliges Webinar zum Thema „Messeinsatz“ sowie Ende März ein weiteres Webinar „Einsatztaktik für Gruppenführer – Gefahrguteinsatz“ geplant. Eine Einweisung in den Abrollbehälter „Verletztendekontamination“ beim ABC-Zug in Cham sowie den Abrollbehälter Ölwehr bei der FF Rötz wären ebenfalls angedacht. In seinem Grußwort ging Kreisbrandrat Michael Stahl auf die nach wie vor bestehenden Einschränkungen durch die Pandemie ein. Dabei weist er auch auf die Möglichkeiten zu einem angepassten Übungsbetrieb hin. „Gar nix tun ist gefährlich“, warnt Stahl. Im Weiteren geht Stahl auch auf die landkreisweiten Einsatzplanungen ein, die durch den Arbeitskreis Gefahrgut wieder aufgearbeitet werden. Dazu gehört auch die landkreisweite Ausrüstung aller Drehleiter-Standorte mit Messmöglichkeiten für Kohlenmonoxid und Blausäure, die auch als „Toxic Twins“ bei Bränden auftreten und sehr gefährlich sind. Zum Schluss seiner Ausführungen bedankt sich Stahl bei Allen, die sich im Hintergrund um diese Projekte kümmern. Auch der fachbezogene Kreisbrandmeister für Atemschutz und Gefahrgut Christian Scheuer ging auf die pandemiebedingten Einschränkungen ein. Die personelle Besetzung der Atemschutzpflegestelle des Landkreises konnte im zurückliegenden Jahr aufgestockt werden. Nach Voranmeldung von Ausbildungen und Übungen können Übungs-Chemikalienschutzanzüge und Atemschutzgeräte hierfür bereitgestellt werden. Abholung und Anlieferung ist rund um die Uhr auch außerhalb der Betriebszeiten der Atemschutzpflegestelle möglich. Im Frühjahr wird die Bahnstrecke Cham – Furth i.W. wegen Bauarbeiten einige Wochen gesperrt. Daher ist in diesem Zeitraum eine größere Gefahrgutübung an der Bahnstrecke geplant, so Scheuer zum Schluss seiner Ausführungen. Auch Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer geht in seinem Grußwort auf die pandemiebedingen Einschränkungen ein. Er bittet erneut darum, dass sich die Aktiven durch die anhaltend unsichere Situation nicht entmutigen lassen und „bei der Stange bleiben“ mögen. Gleichzeitig bedankt er sich bei den Mitgliedern für das Engagement im zurückliegenden Jahr.
Nach ca. 60 Minuten konnte Hatzinger die online-Versammlung beenden, nicht ohne seinerseits den Dank an die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion, die Führungskräfte der Feuerwehren und die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft zu richten.
(Bericht und Bilder vom Web-Team der Feuerwehrinspektion Bad Kötzting)