„Wir sind gefordert, uns ständig theoretisch als auch praktisch in Übung zu halten“. Eine Kernaussage bei der Atemschutzfortbildung am Abend des 2. Juli 2021im Feuerwehrzentrum in Bad Kötzting.

Kreisbrandmeister Florian Heigl hatte dazu einen Fortbildungsabend für die Feuerwehren mit Atemschutz in seinem Zuständigkeitsbereich initiiert. Als Ausbildungsinhalte wurde dabei neben den Vorgaben der entsprechenden Dienstvorschriften, die Eigenverantwortung des Aktiven genauso wie die richtige Strahlrohrführung behandelt. Den Auftakt machte Gerhard Miethaner, der hinwies, dass die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger erst ab dem 18. Lebensjahr begonnen werden kann und man nach Ablegen des entsprechenden Lehrgangs dann unter anderem alle drei Jahre, ab dem 50 Lebensjahr jährlich, eine medizinische Untersuchung benötige.

Desweiteren erfordert die Funktion eine regelmäßige Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen und Wiederholungsübungen. Auch muss jeder Atemschutzträger jährlich eine Belastungsübung in einer Atemschutzstrecke, einen Einsatz innerhalb einer taktischen Einheit unter Atemschutz und eine fachliche Unterweisung nachweisen. Wird dies nicht erfüllt, sei ein weiteres Ausüben nicht statthaft, so der Leiter Atemschutz der FF Bad Kötzting, der dann auch auf die verschiedenen Hygienevorschriften, Ruhepausen zwischen den Einsätzen oder auch auf die Kurzprüfung der Geräte einging.

An Einsatzgrundsätzen nannte Gerhard Miethaner, dass im Atemschutzbereich nur truppweise agiert werden darf. Je nach Objektgröße muss zudem mindestens ein Sicherheitstrupp gestellt werden. Wichtig sei zudem eine lückenlose Atemschutzüberwachung. Die Ausführungen ergänzte Andreas Leitermann, der besondere Brandphänomene und deren Bedeutung im Innenangriff beleuchtete. In seinem Referat ging er unter anderem auf die Komponenten des Verbrennungsdreickes ein, auf dessen Konstellation die Feuerwehr einwirkt und so das Brandereignis abstellen kann.

Dazu gehöre auch ein entsprechende Strahlrohrführung. Insbesondere deshalb, um effektiv einen Brand zu löschen und möglichst geringe Wasserschäden zu produzieren. Ein wichtiges Hilfsmittel seien dabei die immer mehr in Gebrauch genommenen Hohlstrahlrohre, die ein effektiveres Löschen beim richtigem Einsetzen mit sich bringen. Ergänzend zu dieser Ausführung erläuterte Andreas Leitermann noch die taktische Ventilation sowie das Nutzen von Rauchschutzvorhängen, um etwa den Brandrauch auf definierte Bereiche einschränken zu können.

Die theoretischen Abhandlungen stellte Korbinian Richter mit einem Atemschutztrupp der Feuerwehr Bad Kötzting praktisch vor. So erläuterte er etwa die notwendige Ausrüstung, die ein Atemschutztrupp benötigt um effektiv die Aufgaben abzuarbeiten. Dazu gehöre etwa neben dem Atemschutzgerät das passende Handwerkzeug oder auch ein Schlauchpaket. Dieses ermöglicht in Punkto Schlauchmanagement ein verbessertes Arbeiten, so Bad Kötztings stellvertretender Kommandant. Andreas Zimmerer und Niklas Neubauer zeigten dann, wie etwa bei der Feuerwehr Bad Kötzting die Grundausstattung eines Trupps aussieht, wenn dieser zu einem Brandeinsatz oder einer Brandmeldeanlage alarmiert werde. „Der Austausch untereinander bringt jedem etwas“, so das Resümee von Kreisbrandmeister Florian Heigl zum Abschluss des gut dreistündigen Schulungsabends.

  

Bericht und Bilder von KBM Richard Richter