Waldbrand-RucksäckeAm vergangenen Samstagabend, 4. Mai 2019, übten die Feuerwehren der Gemeinden Hohenwarth und Arrach gemeinsam, die Übungsziele waren vielfältig.

Pünktlich um 19 Uhr alarmierte Kreisbrandmeister Josef Pritzl per Funksammelruf die Feuerwehren Gotzendorf, Hohenwarth, Arrach, Ansdorf-Simpering sowie Haibühl/Ottenzell. Angenommen war der Brand eines Geräteschuppens in Oberzettling Nord beim Anwesen Josef Schmuderer. Der Brand hatte bereits auf das umliegende Waldgrundstück übergegriffen, zudem galt es, zwei vermisste Personen aufzufinden. Die Ortsfeuerwehr Gotzendorf, die als erstes am Übungsobjekt eintraf, begann sofort mit dem Aufbau eines Löschangriffes zum Geräteschuppen, die Feuerwehr Hohenwarth traf mit ihrem wasserführenden Löschgruppenfahrzeug als nächstes ein und begann mit der Waldbrandbekämpfung unter schwerem Atemschutz. Der Versorgungs-LKW der Feuerwehr Arrach sowie das Tragkraftspritzenfahrzeug der Feuerwehr Ansdorf-Simpering entnahmen jeweils von einem Hydranten Löschwasser, das zweite Fahrzeug aus Hohenwarth sowie die Feuerwehr Haibühl bauten zwei jeweils rund 250 bis 300 Meter lange Förderleitungen zum Brandobjekt auf.

Zeitgleich begann die Mannschaft des HLF20 der FF Arrach mit der Personenrettung. Ein Waldarbeiter, der den Brand bemerkt hatte, war unter ein fünf Meter langes Baumstück geraten und musste von den Helfern mit einem Hebekissensatz befreit werden. Ein zweiter Waldarbeiter, so das weitere Übungsszenario, irrte unter Schock stehend durch das Waldstück, wurde jedoch auch wenig später aufgefunden. Nachdem das Übungsende bekanntgegeben werden konnte, trafen sich alle Beteiligten um den Anhänger der FF Gotzendorf, der normalerweise beim Weihnachtsmarkt zum Einsatz kommt. Hier gab es neben Getränken frische Bratwurstsemmeln für die Feuerwehrfrauen und –männer.

Kreisbrandmeister Josef Pritzl begrüßte die Anwesenden, darunter sehr viele Jugendfeuerwehrangehörige, und übergab das Wort dem Einsatzleiter Franz Pfeffer, dem Kommandanten der Feuerwehr Gotzendorf. Dieser konnte bekanntgeben, dass alle Übungsziele erreicht worden waren. Nur 15 Minuten nach dem Alarm sei die eingeklemmte Person befreit gewesen. Nur zwei Minuten später war die zweite der beiden B-Leitungen zum Brandobjekt fertig aufgebaut, hier fungierten jeweils die beiden Gruppenführer der am Hydranten eingesetzten Fahrzeuge als Abschnittsleiter, so Pfeffer. Die insgesamt vier in Betrieb genommenen C-Rohre hätten den Beweis geliefert, dass beide Hydranten zeitglich nicht ausreichend Wasser liefern können, sagte der Kommandant. Dies war im Vorfeld bereits bekannt, doch konnte nun unter realen Bedingungen der Beweis erbracht werden. Im Ernstfall wäre eine Zisterne mit 75 Kubikmetern vorhanden, die dann auch zum Einsatz kommen würde. Zur Waldbrandbekämpfung merkte der Franz Pfeffer abschließend an, dass auch die jeweils 25 Liter Wasser fassenden Waldbrand-Rücksäcke der FF Gotzendorf zum Einsatz gekommen waren.

Hohenwarths Vizebürgermeister Dieter Schuster, der die Übung von Beginn an mitverfolgt hatte, sagte, dass hier gemäß dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ gearbeitet worden sei. Wasser sei vorhanden, auch viel Personal war an der Übung beteiligt. Besonders positiv merkte Schuster an, dass sich sehr viele junge Kameradinnen und Kameraden beteiligt hatten.

Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer dankte der Feuerwehr Gotzendorf für die Ausrichtung der Übung und konnte ebenfalls das Erreichen der Übungsziele bekanntgeben. Ortskunde sei wichtig, so Bergbauer, und verwies hierzu ebenfalls auf die vorhandene Löschwasserzisterne. Im Ernstfall wären mehr Feuerwehren und damit mehr Fahrzeuge und mehr Löschwasser bei diesem Objekt vor Ort, so der KBI weiter. Daher sollen die Fahrzeugführer genau bedenken, wo die Einsatzfahrzeuge positioniert werden.

Abschließend erinnerte Bergbauer an die aktuellen Lehrgangs- und Ausbildungsangebote und bat um die Durchführung von Leistungsabzeichen.

 

 

(Bericht und Bilder von WebTeam-Mitglied Alexander Ziereis)