Am Donnerstag, den 3. September 2020 trafen sich Vertreter der zwölf Feuerwehren aus dem Kreisbrandmeister-Bereich Miltach zur Dienstversammlung, auch hier war Corona in aller Munde.

 

 

Kreisbrandmeister Alexander Beier konnte eingangs neben KBR Michael Stahl, KBI Andreas Bergbauer, Inspektionsjugendwart Christian Miefanger und der Frauenbeauftragten Nicole Aschenbrenner auch mehrere Schiedsrichter-Kollegen sowie Blaibachs Bürgermeister Wolfgang Eckl unter den Anwesenden im Schlossgasthof Rösch begrüßen. Ein Jahr sei es fast her, dass die letzte Dienstversammlung der Feuerwehren in seinem Bereich abgehalten wurde, so Beier. Corona habe Spuren in der Feuerwehr hinterlassen, doch hoffe er, dass die ruhige Phase ein Ende habe. Er blickte zurück auf die bereits durchgeführten und auf die noch kommenden Lehrgänge, die teilweise mit reduzierter Teilnehmerzahl abgehalten werden müssen. Manche Lehrgänge habe man auf das kommende Jahr verschoben. Im November sollen noch Schaumtrainer-Übungen durchgeführt werden, so Beier, die Termine hierfür werden noch bekanntgegeben. Leider mussten sowohl die Inspektionsversammlung als auch die Jahreshauptversammlung des KFV Cham, welche in Blaibach stattfinden hätte sollen, abgesagt werden und auch die Altkleidersammlung konnte nicht durchgeführt werden – hier wurde aber der 13. März 2021 als neuer Termin festgelegt. Im Hinblick auf die Aktionswoche vom 12. bis 20. September informierte Beier, dass in seinem Zuständigkeitsbereich zwei Übungen stattfinden werden. Bei den Leistungsabzeichen seien vor der Pandemie noch Abnahmen durchgeführt worden, aber auch in den letzten Wochen, seit dies wieder möglich ist – unter Beachtung entsprechender Hygienemaßnahmen. Er hoffe auf weitere Gruppen, die noch in 2020 Leistungsprüfungen durchführen. Im Weiteren stellte KBM Beier neue Gerätschaften vor, darunter das LUF 60 – ein „Löschunterstützungsfahrzeug“, welches zur Brandbekämpfung aber auch zur Belüftung von verrauchten Gebäuden eingesetzt werden kann. Dieses Gerät sei bei der Feuerwehr Mitterdorf stationiert und habe bereits bei zwei Einsätzen wertvollen Dienst geleistet. Beier regte an, dieses Gerät auch bei Übungen in seinem Bereich einzubinden. In seinem Zuständigkeitsbereich hat die Feuerwehr Zandt investiert, so wurde hier ein Großlüfter angeschafft, der auf einem Wagen montiert auch durch jede Tür gefahren werden kann und elektrisch betrieben wird. Ebenfalls bei der FF Zandt ist seit kurzem ein CO2-Löschcontainer mit vier Flaschen mit je 30kg CO2 stationiert.

Ein ebenfalls interessanter Punkt des Abends war das Thema Hubschrauberlandungen. Nachdem Alexander Beier die Gelegenheit hatte, einen Tag mit „Christoph 15“ mitzufliegen, konnte er den Anwesenden einige Hinweise mitgeben. So solle man darauf achten, welcher Hubschrauber eine Einsatzstelle anfliegt, da beispielsweise nicht jeder Typ im Gelände landen kann und daher beispielsweise manchmal eine etwas weiter entfernte eine Straße bevorzugt wird. In so einem Fall muss die Straße gesperrt werden und zwar für jeden, auch Rettungskräfte dürfen dann den Fahrbahnabschnitt nicht mehr passieren. Trotz Corona müsse das Thema Atemschutz wieder stärker fokussiert werden, so der Kreisbrandmeister weiter. Sowohl Tauglichkeitsuntersuchungen als auch die vorgeschriebenen Übungen in der Atemschutzübungsstrecke können wieder durchgeführt werden und seien Pflicht für Atemschutzgeräteträger. Hierbei sprach KBM Beier auch nochmals die notwendige Anzahl an Geräteträgern im Verhältnis zu gemeldeten Atemschutzgeräten an. Lobend erwähnte er unter anderem die gute Zusammenarbeit und das letztlich erfolgreiche Vorgehen bei größeren Einsätzen seit Jahresbeginn. Hier hob er beispielsweise die Brandeinsätze in der Ortsmitte von Blaibach und in Miltach hervor, beim Brand einer Trafostation in Blaibach habe sich gezeigt, wie wichtig Sicherheitsabstände sind und dass CO2 als Löschmittel in so einem Fall eher ungeeignet sei. Einen kurzen Ausblick gab es im Anschluss über die weitere Planung bezüglich digitaler Alarmierung, wichtig sei die Einhaltung der Prüf- und Kalibriertermine für Gasmessgeräte, so Alexander Beier weiter. Auch das Mitführen von Ersatzwäsche für Atemschutzträger sowie die neue Handyalarmierung waren noch ein Thema des Kreisbrandmeisters.

Inspektionsjugendwart Christian Miefanger referierte über die derzeitige Zuschusssituation für Jugendfeuerwehrmitglieder und informierte die Anwesenden Jugendwarte, dass für 2020 keine Wissenstest-Sammelabnahme geplant sei, sondern dieser in der jeweiligen Feuerwehr abgelegt werden solle. Bezüglich dem aufgrund Corona ausgefallenen Inspektions- und Kreisentscheid des Bundesjugendwettbewerbs und auch der Jugendleistungsspange informierte Miefanger, dass die Durchführung auf 2021 verschoben sei, ebenso das Jugendleistungsabzeichen. Hier solle jeweils Mitgliedern aus dem Jahrgang 2002 auch noch eine Teilnahme ermöglicht werden. Abschließend informierte der Inspektionsjugendwart über Änderungen bei der Jugendflamme Stufe 2 und erinnerte an die Fristen der für Jugendwarte notwenigen Führungszeugnisse. Zusammenfassend wünsche er sich, „dass es wieder losgeht“ in den einzelnen Jugendgruppen und bat um die Wiederaufnahme von Übungen und Abzeichen, jedoch unter Einhaltung der gültigen Hygienevorschriften.

Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer blickte auf die letzten Monate zurück und sprach über einen „Notbetrieb“ ab März, nachdem auch die Jahreshauptversammlung der Inspektion abgesagt werden musste. Er dankte allen Feuerwehrkräften, die trotzdem weiterhin jederzeit Einsatzbereitschaft gezeigt hatten und mit diszipliniertem Verhalten die angefallenen Aufgaben gemeistert hatten. Auch lobte er die Umsetzung der stetig sich verändernden Maßnahmen. Der Wiedereinstieg in den normalen Feuerwehralltag sei nicht einfach, doch auch an den Feuerwehrschulen gehe der Ausbildungsbetrieb wieder los, wenn auch mit weniger Teilnehmern. Der Shutdown habe auch die Vereine zum Stillstand gebracht, so Bergbauer. Die Kameradschaft sei teilweise bis heute eingeschränkt, auch in Jugend- und Kinderfeuerwehrgruppen. Hier sei es eine große Herausforderung, kein Mitglied zu verlieren, schon vor Corona sei es nicht einfach gewesen, Mitglieder zu gewinnen. 

Auch weiterhin ist jede helfende Hand nötig, so der Kreisbrandinspektor. Dank sprach er an Kreisbrandmeister Alexander Beier aus für seine geleistete Arbeit und erinnerte an die Personalwechsel bei den Führungskräften der Inspektion im vergangenen Jahr. Zwei Kreisbrandmeister und der Inspektionsjugendwart wurden neu besetzt. Da aufgrund der ausgefallenen Inspektionsversammlung auch keine Neuwahl durchgeführt werden konnte, solle diese nun am 19. März 2021 nachgeholt werden. An diesem Termin soll Stand heute die Versammlung nachgeholt werden. Weiter informierte der KBI, dass die 2-Jahres-Frist für Leistungsprüfungen ausgesetzt worden sei. So könne man 2021 ein Abzeichen erwerben und bereits 2022 die nächste Stufe. Weiter bat Bergbauer, die Fördermöglichkeiten in der Jugendfeuerwehr auszuschöpfen, zugleich erinnerte er daran, dass zum Ende des Jahres die Förderung für Jugend-Schutzausrüstung auslaufe. Für Atemschutzkleidung bestehe noch bis Ende 2022 die Möglichkeit eines Zuschusses. In Sachen Ausbildung informierte Bergbauer, dass die Planung der Feuerwehrschulen für 2021 noch nie vorliege, doch die Kommandanten sollen bereits jetzt frühzeitig Lehrgänge planen. In seinem Ausblick sprach der KBI von der Aktionswoche, die heuer unter dem Motto „Helfen ist Trumpf“ steht, für die Durchführung von staatlichen Ehrungen sei als Termin der 18. September in Thenried festgesetzt worden. Zugleich bat er hier bereits jetzt für die Meldung von Ehrungen für das Jahr 2021. Neben dem Feuerwehrführerschein sprach Bergbauer auch noch die Führerscheinklasse C für Großfahrzeuge an. Hier gebe aus auf Landkreisebene Planungen für einen sehr vergünstigen Erwerb dieser Fahrerlaubnis.

Kreisbrandrat Michael Stahl resümierte die vergangen Monate als „komische Zeit“. Bis Mitte März sei es gut gelaufen, doch dann seien alle Pläne zunichtegemacht worden. Auch für die Feuerwehr habe es viele Änderungen gegeben. „Kleine Brötchen sind auch was“, so stahl, doch nichts tun sei keine Alternative.

„Manche schlafen noch weiter, doch der besorgte Bürger braucht uns!“, so Stahl. Etwas negativ sehe Stahl auch die Entwicklung im Schulwesen. Dank Homeschooling gewöhne man die Kinder vielleicht zu sehr an digitale Medien und somit kämen sie noch weniger aus dem Haus und in Kontakt zum Verein – hier hoffe der Kreisbrandrat auf eine Kehrtwende. Viele Absagen in den Feuerwehrvereinen brächten auch einen nicht geringen wirtschaftlichen Aspekt mit sich.

Dennoch seien in dieser komischen Zeit viele Dinge passiert in Sachen Planung und Ausstattung, sagte Mike Stahl. Während man für einen normalen PKW-Brand rund 1.800 Liter Löschwasser benötige, sei der Bedarf bei einem Brand an einem E-Auto bei etwa 11.000 Litern, um den Brand vollständig zu löschen. Hier sei auch ein Container, der landkreisweit angefordert werden kann, in Beschaffung, informierte der KBR weiter. In Sachen digitaler Alarmierung sei für 2021 die Umrüstung der Sirenensteuergeräte geplant, auch die Ausschreibung der 3700 Funkmeldeempfänger für den Landkreis Cham sei mittlerweile beendet ließ Mike Stahl wissen. Wichtig sei, so Stahl, dass Neuwahlen von Kommandanten – die aufgrund Absagen von Versammlungen nicht durchgeführt werden konnten – nachgeholt werden müssen. Abschließend bat Kreisbrandrat Stahl, dass das Leben in der Feuerwehr wieder erwachen solle.

Blaibachs Bürgermeister Wolfgang Eckl sprach bei seinem Grußwort davon, dass aufgrund Corona viele gesellschaftlichen und menschlichen Kontakte zu erliegen gekommen seien. Wichtig sei jedoch auch in und nach dieser Zeit, dass jegliches Fahrzeug oder Gerät der Feuerwehr nur mit dem entsprechenden Personal helfen kann. Die Bevölkerung könne sich aber auch jetzt sicher fühlen. Zugleich dankte Eckl für die Bereitschaft aller, an Lehrgängen und Übungen teilzunehmen und dafür ihre Freizeit zu opfern.

 

 

Bericht und Bilder von WebTeam-Mitglied Alexander Ziereis