Am 4. Mai trafen sich die Feuerwehren Arrach und Lam sowie die HvO-Gruppe des BRK Arrach zu einer gemeinsamen Übung im Bauhof der Gemeinde Arrach. Der Kommandant der FF Arrach Matthias Schmid und seine Helfer hatten zwei Unfallszenarien mit Pkw vorbereitet.

Der erste Pkw war mit der Fahrerseite an eine Betonsäule gekracht. Der Fahrer war zwar nicht eingeklemmt, aber im Fahrzeug so eingeschlossen, dass er sich nicht selbst befreien konnte. Zudem befand sich im rückwärtigen Fußraum ein Kleinkind, das ebenfalls nur unter erschwerten Bedingungen erreicht werden konnte. Nachdem ein erster Zugang über die Fenster und Frontscheibe des Pkw zum Patienten geschaffen werden konnte, begannen die „Helfer vor Ort“ mit der Erstversorgung des Patienten. Parallel konnte das Kleinkind gerettet werden und wurde betreut. Um an den Patienten heranzukommen wurde als nächstes die Beifahrertür mit hydraulischem Rettungsgerät entfernt. Zur patientenschonenden Rettung wurde das Dach abgenommen und der Fahrer mittels eines speziellen Rettungsbretts aus dem Fahrzeug gehoben. Bei der abschließenden Besprechung dieser Übung erläuterten der Einsatzleiter Mathias Multerer von der FF Arrach, Zugführer und stellvertretender Kommandant der FF Lam Josef Frisch sowie der Einsatzleiter der HvO-Gruppe Ralf Schönfeld die Einsatzmaßnahmen. Innerhalb von 25 Minuten konnten beide Unfallbeteiligten schonend aus dem Fahrzeug gerettet werden.Der zweite Pkw war ebenfalls an eine Betonsäule geraten, allerdings auf der Beifahrerseite liegend und die Betonsäule gegen das Dach gedrückt. Diese ungewöhnliche Lage stellte die Retter vor eine große Herausforderung. Auch hier wurde der Patient nach Schaffung des Erstzuganges durch die Scheiben vom Rettungsdienst betreut. Da der Fahrer jedoch in den Gurten hing und daher ein lebensbedrohliches Hängetrauma drohte, mußte dieser zunächst in dieser Lage stabilisiert werden. Dies gelang mit Hilfe eines Holzbalkens sowie einer Hydraulikwinde. Um eine ausreichend große Öffnung zur Rettung des Patienten zu erhalten, entschied sich Einsatzleiter Stefan Drexler dafür, mit einer Säbelsäge das Dach entlang der Längsholme aufzuschneiden. Die FF Lam führte diese Arbeiten zügig aus. Auch bei dieser Rettung leistete das Rettungsbrett wertvolle Hilfe. Einsatzleiter Stefan Drexler von der FF Arrach, Zugführer Stefan Schmid von der FF Lam und erneut Ralf Schönfeld ließen den Einsatz anschließend noch einmal Revue passieren. Ralf Schönfeld wies hier insbesondere auf die Gefährlichkeit des Hängetraumas für den Patienten hin.
Im Anschluß ergriff zunächst der Arracher Kommandant Matthias Schmid noch einmal das Wort. Hauptziel der Übung war die Zusammenarbeit der eingesetzten Kräfte. Aus diesem Grund hatte man sich dafür entschieden nicht parallel an zwei Fahrzeugen nebeneinander zu arbeiten, sondern nacheinander gemeinsam die beiden Lagen zu bewältigen. Die Zusammenarbeit klappte hervorragend. Im Wechsel setzten beide Wehren Rettungsscheren, Spreizer, Hydraulikzylinder, Säbelsäge und weitere Werkzeuge ein. Die Einheitsführer stimmten die Maßnahmen aufeinander ab. Die Gerätebereitstellung und die räumliche Gliederung der eingesetzten Kräfte klappten hervorragend. Ebenso gut abgestimmt waren die Arbeiten zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst. Alle Tätigkeiten am Fahrzeug wurden mit den Rettern am Patienten abgesprochen. Kommandant Schmid dankte allen Beteiligten und auch allen die bei der Vorbereitung geholfen hatten.
Auch KBI Michael Stahl und KBM Josef Pritzl zählten zu den interessierten Übungsbeobachtern. KBM Pritzl kommentierte die Übung seitens der Feuerwehrführung. Auch er hob die Intensivierung der Zusammenarbeit als Hauptzweck der Übung positiv hervor.  Die Rettungsarbeiten waren gut aufeinander abgestimmt. Er bedankte sich bei allen, die sich Zeit für die Übung genommen hatten und wünschte sich auch in Zukunft mehr Übungen im vergleichbaren Rahmen.

     

(Bericht und Bilder von der FF Arrach)