Am Samstag, den 11. Mai trafen sich die Ausbilder des Lehrgangs Absturzsicherung und zwei Kameraden der Feuerwehr Lam mit der Drehleiter auf dem Gelände der Kläranlage in Ottenzell. Der Schwerpunkt des Treffens lag auf dem Erfahrungsaustausch der Ausbilder aus dem gesamten KBI-Bereich und der Erprobung verschiedenster Techniken im Bereich der Absturzsicherung. Dazu ist dieses Gelände bestens geeignet, stehen doch hier mehrere Bauwerke zur Rettung verletzter Personen aus Höhen und Tiefen zur Verfügung.

 

Bei einem Unfallzenario wurde ein verletzter Arbeiter auf einen Gärbehälter in ca. 10 Meter Höhe angenommen. Zwei Ausbilder mit kompletter Absturzsicherung, Rollgliss und Schleifkorbtrage wurden mit Hilfe der Drehleiter zum verunfallten Arbeiter befördert. Da der verletzte Arbeiter nicht direkt vom Drehleiterkorb erreicht werden konnte, wurde der Korb oberhalb des Arbeiters platziert, von wo aus sich die Retter zum Verunfallten abseilten. Dabei stand vor allem das redundante Sichern der Retter im Hauptaugenmerk der Ausbilder. Der verunfallte Arbeiter wurde betreut und anschließend mit Hilfe der Schleifkorbtrage, den Rollgliss und einer an der Schleifkorbtrage befestigten Rotationsleine zu Boden gebracht.

Ein weiteres Hauptthema war die Selbstrettung, die ebenfalls aus dem Korb der Drehleiter geübt wurde. Wichtig ist hier auf geeignete Anschlagpunkte zu achten und ebenfalls wieder die redundante Sicherung. Was in diesem konkreten Fall bedeutet, zum Abseilen wird eine  Feuerwehrleine verwendet und als Redundanz (zweite Sicherung) wird ein Dynamikseil mitgeführt.

Die Thematik Absturzsicherung ist bereits seit einiger Zeit ein notwendiges Ausbildungsgebiet der Feuerwehren. Besonders bei der Schneekatastrophe im Jahre 2006 wurde deutlich, wie wichtig die Absturzsicherung der Feuerwehrkräfte zum Beispiel beim Räumen von Dächern ist.

Die Absturzsicherung dient in erster Linie zur Sicherung der eigenen Einsatzkräfte in Arbeitsbereichen, wo der freie Fall des Kameraden nicht auszuschließen ist. Weiterhin kann die Ausrüstung zur Sicherung von verletzten oder erkrankten Personen in absturzgefährdeten Bereichen sowie in Ausnahmefällen auch zur Rettung herangezogen werden. Allein der Bergwacht obliegt es jedoch, aufgrund der erweiterten und sehr speziellen Ausbildung, Rettungsarbeiten freihängend im Seil durchzuführen.

Dank gilt der Feuerwehr Lam mit der Unterstützung der Drehleiter, der Feuerwehr Arrach für die Vorbereitung der Übung und den Betreibern der Kläranlage Lamer Winkel für die Überlassung der Übungsobjekte.


(Bericht und Bilder von Florian Pfeffer u. Mathias Multerer von der FF Arrach)